Endlich drei Punkte! 5:3-Sieg gegen Straubing
Endlich drei Punkte! 5:3-Sieg gegen Straubing
Als Fan der Düsseldorfer EG konnte man dieser Tage schon einmal vergessen, dass es für einen Sieg in der DEL auch drei Punkte geben kann. Gleich vier Mal in den letzten fünf Spielen ging der achtmalige deutsche Meister zwar als Sieger vom Eis, fuhr aber nur zwei Punkte ein. In drei Fällen war ein später Ausgleich des Gegners Schuld. Gegen den Tabellendritten Straubing Tigers bauten die Düsseldorfer ihre kleine Siegesserie nicht nur auf vier Siege aus, sondern strich dabei beim 5:3 (1:2; 3:0; 1:1) auch endlich mal wieder die volle Punktzahl ein.
Straubing wirbelt und führt verdient
Die Gäste aus Niederbayern ließen vom ersten Bully an erkennen, dass sie zurecht in den höchsten Tabellengefilden unterwegs sind. Gradlinig, aggressiv und schnell war ihr Spiel. In den ersten Minuten, ja überhaupt im ganzen ersten Drittel, hatten die Rot-Gelben wenig Puckbesitz und wenig Torschüsse und dementsprechend wenig Torchancen. Ganz anders die Mannschaft von Tom Pokel. Immer wieder musste Hendrik Hane im DEG-Tor, der mit seinem heutigen Start von DEG-Trainer Thomas Dolak für seine guten Leistungen in den letzten beiden Spielen belohnt wurde, hellwach sein. Seine Vorderleute waren auf Konter aus. Dass dann einer der wenigen Nadelstiche saß, stellte den Spielverlauf ein wenig auf den Kopf. Durch die Mitte stürmte Brendan O’Donnell nach vorne, legte ab zu Kohen Olischweski, der Hunter Miska im Kasten der Straubinger auszockte und zur etwas schmeichelhaften Führung traf (8.). Die Freude über das Tor währte gerade einmal 29 Sekunden. Da zog Justin Braun vom Rand des rechten Bullykreises ab und traf zum Ausgleich (8.). Auch nach den beiden schnellen Toren hatten die Straubinger mehr vom Spiel. Man konnte also nicht so richtig was dagegen sagen, dass sie noch vor der Pause in Führung gingen. Ein Gegentor in eigener Überzahl hätte es trotzdem nicht sein müssen. Der Puck ging offensiv verloren, Straubing konterte, JC Lipon nahm einen Querpass von Michael Connolly aus der Luft und traf (17.). Die Chance zum Ausgleich war aber da, sogar als 100 %-ige. Victor Svensson hatte sie, nachdem ihm Kyle Cumiskey die Scheibe perfekt von der linken Seite an den langen rechten Pfosten gespielt hatte (20.). Angesichts von 18:6Torschüssen war das schon in Ordnung so.
Dreifacher Jubel
Den Mittelabschnitt begannen die Straubinger wieder dominant, guckten aber recht bald doof aus der Wäsche. Denn urplötzlich kam die DEG zum Ausgleich. Einen schön vorgetragenen Konter schloss Cumiskey mit einem Schlenzer vom linken Bullypunkt in den langen rechten Winkel ab (24.). Zur Mitte des Spiels verhinderte Hane mit einem Fanghandsave die erneute Führung der Gäste, als Parker Tuomie nach einem flotten Angriff von halblinks abzog (30.). Auf der anderen Seite zog Kenny Agostino durch die Mitte aufs Tor, kam aber nicht richtig zum Abschluss, so dass die Scheibe rechts raus zu O’Donnell kam, der das leere Tor vor Augen hatte. Ein Straubinger aber fing die Scheibe ab (34.). Zum Ärgern blieb nicht viel Zeit, denn Sekunden später jubelten die Rot-Gelben dann doch. Svensson zog über rechts ins Drittel, legte ab für Gogulla, der von der rechten Bande den Puck genau auf die Kelle von Cumiskey spielte, der in der Mitte goldrichtig und einschussbereit stand (34.). Pokel reagierte und nahm eine Auszeit. Als es wieder losging, hatte Tyler Sheehy den Ausgleich auf dem Schläger, aber Hane entschärfte auch seine Direktabnahme im Slot (35.). Die Tigers waren nun wütend und feuerten aus allen Rohren. Hinten ging es bei der DEG ab und an etwas unsortiert zu. Und dann zauberte die DEG plötzlich eine astreine Druckphase aufs Eis und spielten die Straubinger lange Zeit in deren Drittel fest. Adam Payerl fand die Lücke und schraubte die Führung auf zwei Tore (38.).
Drei Punkte. Drei!
Dass Führungen ins Ziel zu bringen, keine ganz so leichte Aufgabe ist, hat die DEG in dieser Saison schon viel zu oft und auch jüngst mehrfach leidvoll erfahren müssen. Es war also klar, was auf die Hausherren zukam. Da wäre es heilsam gewesen, hätte O’Donnell aus dem Slot getroffen (45.). Die Straubinger drückten aufs Tempo und wollten zurück ins Spiel. Das gelang ihnen, als Sinan Akdag auf die Strafbank musste und Connolly vor dem Tor einen Distanzschuss zum 3:4 abfälschte (48.).Auch wenn Agostino sich noch einmal hin Richtung Miska kurvte (51.), hatten die Gäste nun Oberwasser. Da muss es ein schwerer Nackenschlag gewesen sein, dass direkt nach dem heute späten letzten Powerbreak Gogulla und Alex Ehl den perfekten Konter fuhren, die Scheibe laufen ließen und Ehl schließlich Miska super ausspielte (55.). Noch knapp fünf Minuten, so ganz wollte man dem Braten noch immer nicht trauen. Die DEG warf auch hinten alles rein, überstand noch eine weitere Überzahl der Straubinger, die sie praktisch komplett mit 6:4 spielten. Das Tor blieb bis zum Schluss leer, am Spielstand änderte sich aber nichts mehr. Die DEG ackerte sich unter der lautstarken Anfeuerung all derer unter den 6.579 Zusehenden, die es mit der DEG hielten, zum vierten Sieg in Folge!
Showdown am Sonntag
Am Sonntag kommt es dann zu dem Spiel, auf das viele im Eishockey-Westen schon lange warten. Und nein, es ist nicht das Derby gegen die Kölner Haie, sondern der Auswärtsauftritt der DEG bei den Iserlohn Roosters. Die wittern nach zuletzt vielen erfolgreichen Spielen Morgenluft im Abstiegskampf. Um 16:30 Uhr geht es am Seilersee zur Sache.