Ein Derby ohne Punkte – DEG verliert gegen Köln mit 3:6
Das 231. rheinische Derby zwischen der Düsseldorfer EG und den Kölner Haien drohte für die Heimmannschaft zu einer ganz bitteren Angelegenheit zu werden. Schnell lagen die Düsseldorfer 0:3 hinten, berappelten sich dann aber im zweiten Drittel. Auf andere Art und Weise bitter war, dass im letzten Drittel keine weiteren Tore folgten und so das Duell der beiden achtmaligen Deutschen Meister letztlich mit knapp 3:6 (0:3; 3:1; 0:2) an die Kölner ging.
Déjà vue
Nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge war die Hoffnung der DEG groß, dass ihr gegen den ewigen Rivalen aus der Domstadt die Wende zum Besseren gelingt. Schließlich hat es gegen die Haie zuletzt immer geklappt. Mit fünf Siegen in Serie erfuhr die Derbybilanz der DEG eine ordentliche Politur. Von Glanz war aus Sicht der Düsseldorfer, bei denen Jerome Flaake kurzfristig passen musste, in den ersten 20 Minuten des letzten Spiels in der Nordgruppe der PENNY DEL allerdings nichts zu sehen. Vielmehr geriet die DEG, wie schon vor zwei Tagen in Berlin, gehörig ins Hintertreffen: Als die DEG das erste Mal richtig am Puck war, stand es bereits 0:1. Die Haie gewannen das erste Bully und setzten sich im Verteidigungsdrittel der DEG fest. Colin Ugbekile überwand Mirko Pantkowski mit einem Schlenzer aus der Distanz. 32 Sekunden waren da gespielt. Auch der zweite Kölner Torschuss saß. Viel zu einfach spielten sich die Gäste nach einem im eigenen Drittel gewonnene Bully nach vorne, Jason Akeson legte auf für James Sheppard, der den Puck mühelos versenkte (3.). Mit dem vierten Kölner Schuss fiel der dritte Gegentreffer. Daniel Fischbuch schmorte auf der Strafbank, als Jonathan Matsumoto vom inneren Rand des rechten Bullykreises einen Flachschuss losließ, der hinter Pantkowski einschlug (7.). Die Angriffsbemühungen der DEG blieben dagegen das gesamte Drittel über ohne Durchschlagskraft.
Freddie Tiffels beobachtet, wie James Sheppard zum 0:2 trifft – Alle Bilder: Birgit Häfner.
DEG kommt zurück
Der Mittelabschnitt begann vielversprechend. Kenny Olimb kam im Slot frei zum Schuss, doch Hannibal Weitzmann im Tor der Kölner war auf dem Posten (21.). Wenig später vertändelte Akeson die Scheibe unmittelbar vor seinem Torhüter auf eine Art und Weise, die man sich eigentlich nicht einmal mit einer 3:0-Führung im Rücken erlauben kann. Charlie Jahnke nutzte die Nachlässigkeit aber nicht (24.). Einen 3:1-Konter versuchte der scheibenführende Matt Carey mit einem Schuss zwischen die Schoner von Weitzmann zu vollenden, doch der reagierte aufmerksam (27.). Der nächste Konter aber saß: Kyle Cumiskey spielte von hinten raus, Mathias From übernahm im Mitteleis, legte zurück auf Cumiskey, der von der linken Seite Alex Ehl vor dem Tor bediente. Der verwandelte durch die Schoner Weitzmanns hindurch zum 1:3. Auf der Spielerbank der DEG gingen alle von den Sehnsuchts-Trikots bekleideten Ärmel unter lautstarkem Jubel in die Höhe, wie es schöner auch im Strickpulli auf den Rängen nicht möglich ist (30.). Kurzzeitig schien es, als sei der Anschlusstreffer nur ein Strohfeuer, weil Pascal Zerressen mit einem Distanzschuss zum 1:4 traf (32.). Doch als beide Mannschaften mit nur vier Feldspielern agierten, schlug die DEG abermals zu: Daniel Fischbuch hatte die Scheibe lange am Schläger und schlenzte sie dann aus halblinker Position, zwei Schritte im Angriffsrittel stehend, halbhoch in die Maschen (56.). Aber auch das war noch nicht alles: 52 Sekunden vor der zweiten Sirene hielt Patrick Buzás seinen Schläger in eine Hereingabe von Tobi Eder von der rechten Bande. In Bernhard Ebners 400. DEL-Spiel war also nach 40 Minuten wieder alles drin!
Patrick Buzás schreit seine Freude über das 3:4 heraus.
Kein Happy End
Vor dem letzten Drittel kam im ISS DOME ein wenig Stimmung auf. Die Fanordner hatten sich im Kabinengang der DEG platziert, um der Mannschaft Applaus zu spenden. Jeder der Anwesenden, der es mit der DEG hielt, tat es ihnen gleich. So richtiger Aufholjagdschwung wollte allerdings zunächst nicht aufkommen. So rannen die Sekunden dahin, bis die DEG plötzlich viereinhalb in Überzahl randurfte. Die Mannschaft von Uwe Krupp kam in dieser zwar kaum aus dem eigenen Drittel heraus, doch der Puck wollte einfach nicht ins Tor. Als Freddie Tiffels 114 Sekunden vor dem Ende zum 3:5 traf, war die Hoffnung auf Punkte so gut wie dahin. Dass Landon Ferraro drei Sekunden vor Schluss ins leere Tor traf, war da fast schon egal.
400 Spiele in der DEL, alle für die DEG: Bernhard Ebner hatte wenigstens ein bisschen was zu feiern.
Nun heißt es, den Kopf freizubekommen und mit frischem Mut die Aufgaben gegen die Mannschaften der Südgruppe anzugehen. Los geht es am kommenden Montag mit dem Heimspiel gegen den EHC Redbull München (Spielbeginn: 18:30 Uhr).