DIE DÜSSELDORFER EG: TITEL, TRÄNEN UND TRIUMPHE!
Das Eishockey in Düsseldorf blickt auf eine bewegte und bewegende Geschichte zurück. Aushängeschild des schnellsten Mannschaftssportes der Welt in der rheinischen Metropole war seit jeher die Düsseldorfer EG.
Die Anfänge
Die DEG schlüpfte am 8. November 1935 aus dem rot-gelben Ei. Schließlich wollte das kurz zuvor errichtete Eisstadion an der Brehmstraße auch regelmäßig genutzt werden. 8000 Zuschauer fassend, war die Spielstätte nach München und Berlin das erst dritte Eisstadion Deutschlands. Erbauer Ernst Poensgen war dann auch Gründungsvater der Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft. Eishockey stand dabei noch nicht im Fokus. In Deutschland war der Sport schließlich noch relativ unbekannt. Spiele gegen Teams aus dem Winter-mäßig besser ausgestatteten Bergischen Land oder gegen Mannschaften aus dem Mutterland des Eishockeys auf Europatour – so sah die Anfangszeit der DEG aus. Das sensationelle 1:1 gegen die Kanadier in einem dieser Spiele soll allerdings mehr auf den vorabendlichen Altstadtbesuch der besonders bierkulturell interessierten Gäste als auf die Ausgeglichenheit beider Teams zurückzuführen gewesen sein. Die ersten bekannten DEG-Spieler der Geschichte: Dr. Hans Seyppel, Horst & Kurt Orbanowski, Bernd Rickmann, Jochen Hake und Werner Lucas. Weiteren Spielern wie den Bayern Toni Wiedemann und Walter Schmidinger wurden Arbeitsplätze vermittelt und sie so im Westen der Republik gebunden. So wurde die DEG schon in frühen Jahren zu einem Spitzenteam: Vize-Meister 1938 hinter dem SC Riessersee – punktgleich mit dem Berliner SC, sowie einige dritte Plätze. Die noch junge DEG etablierte sich unter dem kanadischen Trainer Bobby Bell hinter den beiden herausragenden Mannschaften dieser Zeit als Deutsche Nummer Drei.
Die Nachkriegszeit
Im Krieg durch Bomben zerstört, war rund um das Eisstadion an der Brehmstraße in den Monaten und Jahren danach an Sport nicht zu denken. Es standen – logischerweise – andere Dinge im Vordergrund. Die heimatlose DEG fand Exil ausgerechnet in Krefeld. Dort kam es auch Mitte Januar 1946 zu den ersten Spielen mit Düsseldorfer Beteiligung. Gegen den Krefelder EV hieß es 0:7 und 2:1. Es waren die ersten Resultate auf dem Weg zurück zur Normalität, die freilich noch weit entfernt war. Einen Übernahmeversuch durch den DSC 99 im selben Jahr wehrten die Verantwortlichen der DEG genauso ab wie wenige Jahre später ein erneutes Unterfangen in diese Richtung durch die Fußballer der Fortuna. Der Aufbau einer eigenen Mannschaft gestaltete sich durch die örtliche Distanz in diesen Tagen allerdings schwierig. Zwar krönte sich der Club 1946 zum kurzerhand aus der Taufe erhobenen NRW-Meister und tourte mit Duellen gegen München oder Riessersee durch Deutschland, Kontinuität kehrte allerdings nicht ein. Immer wieder zerbrach die Mannschaft. Das änderte sich erst 1949 mit der Rückkehr an die Brehmstraße. Das Eisstadion war wieder aufgebaut worden, die DEG fand wieder als Team zusammen und startete in den frühen 1950er Jahren in der Oberliga – der damals höchsten deutschen Spielklasse.
Bundesligagründung
958 rückte die Oberliga ins zweite Glied. Die neugegründete Bundesliga nahm ihren Platz an der Spitze der deutschen Eishockey-Pyramide ein. Dominiert von bayerischen Mannschaften gehörte auch die DEG zu den acht Gründungsmitgliedern. Zwei Absteiger bei acht Teams – aus heutiger Sicht fast unvorstellbar – wurde dieses Konstrukt dem Club von der Brehmstraße gleich in der ersten Spielzeit zum Verhängnis. Gemeinsam mit der heute nicht mehr existenten SG Wesseling-Starnberg ging es am Ende der Saison eine Etage tiefer und zurück in die Oberliga. Es folgten Jahre des mäßigen Erfolgs.
Die zweite Spielklasse schien die langfristige Heimat der Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft zu werden. Zahlreiche Trainer aus Kanada versuchten in der Landeshauptstadt ihr Glück. Aber weder unter Clare Drake, noch Frank Trottier oder Gerald Strong gelang die Rückkehr ins Oberhaus. Erst 1965 unter dem tschechoslowakischen Coach Vladimir Suchoparek glückte als Vize-Meister der Oberliga der Aufstieg. Schon damals im Team unter anderem Rainer Gossmann, Horst Hübbers, Peter Gregory, Wolfgang Wylach, Karl Heitmüller, Ferdinand Werdermann und Jürgen Breidenbach, die nur wenig später für den bis dato größten Erfolg der DEG-Geschichte sorgen sollten.
Die erste Meisterschaft
Die 10.500 Karten für das letzte Saisonspiel 1966/67 sind schon früh restlos vergriffen. Die Vorfreude und Anspannung ist greifbar. Hier an der Brehmstraße kann Großes entstehen. Die DEG – als Außenseiter in die Spielzeit gegangen – hat die großen Favoriten von Bad Tölz bis Füssen im Verlaufe des Jahres eindrucksvoll hinter sich gelassen. Die Mannschaft von Trainer Hans Rampf besteht zwar zu großen Teilen noch aus Akteuren, die gerade einmal zwei Jahre zuvor noch in der zweiten Liga übers Eis rasten, dennoch ist ihr schon vor dem 12. Februar 1967 Eindrucksvolles gelungen. Es fehlt nur noch der letzte Schritt. Ein Sieg noch bis zur ersten Deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Ausgerechnet der Tabellenletzte aus Mannheim wartet an diesem Tag und macht den damals in Blau spielenden Düsseldorfern das Leben schwerer als erwartet. Die Gäste gehen sogar in Führung und lassen Fans wie Spielern die Schweißtropfen noch deutlicher als ohnehin schon auf die Stirn treten. Ein Doppelpack von Sepp Reif brachte die Wende, Ingo Lingemann mit dem 3:1 die endgültige Entscheidung. Die Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft durchbricht die 15 Jahre andauernde Vorherrschaft der bayerischen Vereine und holt die Deutsche Meisterschaft zum ersten Mal in die Landeshauptstadt.
Der Weg zur Zuschauerhochburg
Füssen, Landshut, Riessersee, Bad Tölz – trotz der überraschenden DEG-Meisterschaft 1967 bestimmten zu dieser Zeit die Vereine aus Bayern das Eishockey-Geschehen in Deutschland. Erst allmählich gesellten sich auch heute noch bedeutende Standorte wie Köln, Mannheim und nach jahrzentelanger Abstinenz Berlin hinzu. Die Eishockey-Landkarte Deutschlands verschob sich und die Begeisterung der Fans im Rheinland stieg. Durch die spektakuläre Verpflichtung des aus der Tschechoslowakei geflüchteten Ex-Nationalspielers Petr Hejma und eine sich immer weiter entwickelnde Mannschaft um die Säulen Otto Schneitberger und Sepp Reif, gelang es der Düsseldorfer EG nun immer häufiger, den Favoriten ein Schnippchen zu schlagen. 1972 gelang unter Trainer-Legende Xaver Unsinn Meisterschaft Nummer Zwei. Drei Jahre später folgte unter dem Kanadier Chuck Holdaway sogar der dritte Titel. In das inzwischen überdachte Eisstadion an der Brehmstraße kamen so viele Zuschauer wie nirgends anders in der Liga. Es war die vorläufige Hochzeit der DEG. Doch so erfolgreich wie sich der Weg in den Jahren zuvor entwickelt hatte, sollte es nicht weitergehen.
In Reichweite, aber nicht ganz oben
Das Team, das 1975 mit Otto Schneitberger, Sepp Reif, Walter Köberle und vielen anderen auf dem Zenit seiner Schaffenskraft angekommen war, konnte dieses Niveau nicht ganz halten. Teils wechselten die Leistungsträger oder beendeten ihre Karrieren, teils rüstete die Konkurrenz ordentlich auf. Die DEG der späten 1970er und frühen 1980er Jahre war zwar vorne mit dabei, aber eben nicht ganz an der Spitze. Als zur Spielzeit 1980/81 die Playoffs eingeführt wurden, nutzte die Mannschaft die Gunst der Stunde und stand kurz vor Titel Nummer Vier. Lediglich der SC Riessersee war in den erstmals ausgetragenen Finalspielen doch letztlich eine Nummer zu groß. Es war ein Ausreißer nach oben – ansonsten reihten sich in dieser Zeit sechste an achte Plätze in der Abschlusstabelle. Der ganz große Wurf war damit trotz ordentlicher Leistungen nicht zu schaffen.
Mit dem Duo Valentine/Lee auf Erfolgskurs
Wer heute bei Spielen der Düsseldorfer EG unter das Hallendach des ISS DOME blickt, der wird erinnert an die größte Zeit des Clubs. Ihren Anfang nahm sie Mitte der 1980er Jahre. Zu Beginn der Spielzeit 1983/84 stieß Peter John Lee zur DEG. Der Kanadier kam von den Pittsburgh Penguins an den Rhein und schlug gleich voll ein. Eine Saison darauf folgte Chris Valentine. Lees Landsmann hatte trotz noch jungen Alters (23 Jahre) und doch ziemlich beeindruckender NHL-Bilanz (107 Spiele, 95 Punkte) bei den Washington Capitals keine Zukunft mehr gesehen und sich ebenfalls für das Abenteuer „Europa“ entschieden. Das Duo aus dem Mutterland des Eishockeys machte das Team von der Brehmstraße mit gnadenloser Offensivkraft wieder zu einem ernsthaften Titelanwärter. 1986 und 1989 waren die Landeshauptstädter schon ganz nah dran. Lediglich Köln und Rosenheim verhinderten in den jeweiligen Finalspielen Meisterschaft Nummer Vier.
Die goldenen (frühen) Neunziger
Mit Beginn der 1990er-Jahre gab es nur noch eine Nummer Eins in Eishockey-Deutschland. Und das war die DEG. Kein Konkurrent konnte ihr das Wasser reichen. Unter dem kurzfristig als Trainer eingesprungenen Ex-Star Petr Hejma überraschten die Düsseldorfer in den Playoffs 1989 und nahmen erfolgreich Revanche für die Finalniederlage im Vorjahr. Dieses Mal hatten die Bayern aus Rosenheim das Nachsehen. Es war der Startschuss in die erfolgreichste Zeit der DEG. Denn unter dem bis dahin eher weniger in Erscheinung getretenen neuen Coach Hans Zach wurde das Team in Türkis (dank Sponsor Epson) nun in den wichtigen Partien fast unschlagbar. Mit Alpenvulkan Zach an der Bande – Lee, Valentine, Truntschka, Hegen und Co. auf dem Eis – heimste die DEG Titel um Titel ein.
Köln, Rosenheim und erneut Köln hießen die Gegner in den Finalspielen der Jahre 1991, 92 und 93. Die Oberhand behielt jedes Mal das Team aus der schönsten Stadt am Rhein. Erst 1994 gelang es Emporkömmling Hedos München im sechsten Finale in Folge mit DEG-Beteiligung die Serie zu durchbrechen. Allzu lange verabschieden mussten sich die Fans an der Brehmstraße vom Gefühl des Titelgewinns allerdings (noch) nicht. Bereits zwei Jahre nach der Gründung der DEL 1994 war Titel Nummer Acht unter Dach und Fach. Wenn auch ohne Zach. An der Bande stand inzwischen der Schwede Hardy Nilsson. Es war der letzte Titel mit Chris Valentine, der nach unglaublichen 973 Punkten in 571 Spielen für die DEG seine Karriere beendete – sein kongenialer Partner Peter John Lee hatte das Team da bereits zwei Jahre zuvor verlassen.
Zweite Liga und Comeback
Nach zwei mittelmäßig erfolgreichen und gleichermaßen turbulenten Jahren, zog sich die DEG 1998 aus wirtschaftlichen Gründen aus der DEL zurück und fand in der vom DEB neu organisierten Bundesliga Aufnahme. In Leo Stefan und Viktor Gordyuk hielten zwei Spieler des Vorjahreskaders die Treue. Besonders Gordyuk dominierte in der zweitklassigen Bundesliga fast nach Belieben und kam in 72 Saisonspielen auf imposante 102 Scorerpunkte. Ansonsten stellte sich die DEG neu auf. Nicht mehr DEL, nicht mehr Oberhaus, nicht mehr Eliteliga des Deutschen Eishockeys: Die Realität war Provinz. Grefrath, Nordhorn, Braunlage – die Gegner mit denen es die DEG jetzt zu tun hatte. Gut gefüllte Hallen, wo man auch hinkam. Für fast alle Konkurrenten waren die Partien gegen die DEG die Spiele des Jahres. Zwei Jahre dauerte das Abenteuer 2. Liga für das Team. Am 30. April 2000 wurde dieses Kapitel dann unter dem Jubel eines ausverkauften Eisstadions an der Brehmstraße beendet. Mit 5:1 besiegten die Düsseldorfer den ERC Ingolstadt im letzten Finalspiel. Die DEG war wieder zurück in Liga Eins.
Die Metro-Ära
Sportlich wieder in Liga Eins angekommen, war die DEG wirtschaftlich bei weitem nicht auf Rosen gebettet. Der Sparkurs musste beibehalten werden, die Mannschaft blieb in der DEL ein Kandidat für die Grenzränge um die Playoff-Teilnahme. 2002 dann der große Einschnitt. Als die DEG Eishockey GmbH kurz vor der Insolvenz stand, stieg der Handelskonzern Metro ein. Er wurde Gesellschafter und gleichzeitig Namensgeber für die Mannschaft, die fortan als DEG Metro Stars firmierte. Zwar standen noch immer keine Unsummen für den Kader zur Verfügung – die mittelfristige Existenz des Clubs allerdings war gesichert. Hohe Ambitionen erfüllten sich zu Beginn nicht. Und das trotz eines DEG-Urgesteins Daniel Kreutzer in der wohl besten Phase seiner Karriere. Zweimal Viertelfinal-Aus, danach Platz Zehn. Solide, aber eben nicht mehr. 2006 durften die Fans dann von Größerem träumen.
Der damals noch durchgeführte DEB-Pokal wurde zum ersten (und einzigen) Mal in den Himmel an der Brehmstraße gereckt. Das Finale um die Deutsche Meisterschaft gegen die Eisbären Berlin allerdings verloren. Am Ende der Spielzeit verließ man das altehrwürdige Eisstadion an der Brehmstraße und zog in den neugebauten und topmodernen ISS DOME nach Rath um. Es war die erfolgreichste Zeit der jüngeren Vergangenheit. In den folgenden sechs Jahren der Metro-Ära erreichte das Team immer das Viertelfinale, viermal die Runde der letzten Vier und 2009 noch einmal das Endspiel (erneut gegen die Eisbären). Es sollte die letzte Finalteilnahme bis heute bleiben.
Die jungen Wilden und der Blick nach vorne
Nach dem Ausstieg der Metro im Jahr 2012, stand die DEG zunächst vor einer ungewissen Zukunft. Geld für eine Mannschaft und den Spielbetrieb war kaum da, es wurden Retter- und Bekennerpakete gekauft. Die Toten Hosen stellten ihr Logo für die Trikots zur Verfügung, die Stadt griff unter die Arme und Peter Hoberg stellte dem Club als Privatperson eine große Summe zur Verfügung. Trotz aller Bemühungen war es ein Kraftakt, die DEG am Leben zu halten. Der Spielerkader wurde extrem verjüngt und vor allen Dingen jungen deutschen Spielern der Einstieg in die DEL ermöglicht. Aus dem Vorjahreskader blieben neben Daniel Kreutzer noch Kult-Keeper Bobby Goepfert, Marian Bazany und Diego Hofland. Unter Trainer Christian Brittig und seinem Co, Christof Kreutzer, war das Team sportlich zwar in den beiden Folgejahren chancenlos und wurde zweimal Tabellenletzter. Mit Kampfkraft, Leidenschaft und bedingungslosem Einsatz begeisterte das junge Team allerdings die Fans und feierte Achtungserfolge wie Derbysiege gegen die Kölner Haie. Ab der Spielzeit 2014/15 zeigte die Kurve dann wieder nach oben. Unter Christof Kreutzer – inzwischen Cheftrainer – erreichte die Mannschaft sensationell das Halbfinale, in dem erst gegen Titelverteidiger ERC Ingolstadt Endstation war. Im Jahr darauf folgte ein nicht minder respektabler Einzug ins Viertelfinale. Zur Saison 2016/17 stellte sich die DEG dann auch im Gesellschafterkreis neu auf. Neben Peter Hoberg und dem DEG Eishockey e.V., übernahmen nun Stephan Hoberg und Peter Völkel die weiteren Anteile am Club. In Stefan Adam kam auch ein neuer Geschäftsführer. Auf dem Eis verliefen die beiden nächsten Spielzeiten allerdings größtenteils enttäuschend. Im Sommer 2018 gelang es dem Sportlichen Leiter Niki Mondt, einen schlagkräftigen Kader aus ehemaligen und immer noch leistungsstarken Publikumslieblingen wie Kenny Olimb und Calle Ridderwall sowie ambitionierten Spielern, die ihr Können schon an anderer Stelle unter Beweis gestellt hatten, zusammenzustellen. Der Blick ging spätestens seitdem wieder nach oben, die Playoffs waren das Ziel. Dies gelang der Mannschaft mit Platz 6 auch ohne größere Probleme. Dort war dann in einer emotional packenden Playoff-Viertelfinaleserie nach Spiel 7 gegen die Augsburger Panther schon wieder Schluss. Das Jahr danach sollte für die DEG ein ganz Besonderes werden. Durch zahlreichen unvorhersehbare Karriereenden gingen die Rot-Gelben mit vielen Veränderungen in die Spielzeit 2019/20. Trotzdem gelang der Truppe von Harold Kreis auch dieses Mal wieder der Einzug in das Playoff-Viertelfinale. Der Gegner wären die Eisbären Berlin gewesen, die die DEG in der Saison schon dreimal besiegt hatte. Dann kam Corona.
Corona und der Wiederaufbau danach
Die weltweite Pandemie machte der wieder aufstrebenden DEG einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Nach den abgesagten Playoffs im März 2020 dauerte es neun Monate, bis wieder Eishockey im Düsseldorfer Stadion gespielt wurde. Der Saisonstart fand erst im späten Dezember statt, damit dies überhaupt möglich war, verzichteten Profis und Sponsoren auf viel Geld bzw. Leistungen. Auch der sportliche Erfolg blieb in dieser „Corona-Spielzeit“ aus. Nach gutem Start verpassten die Rot-Gelben in der Schlussphase die Playoffs. 2021 bekam die Heimstätte der Düsseldorfer einen neuen Namen. Der langjährige Sponsor PSD BANK übernahm die Rechte und benannte das Stadion in PSD BANK DOME um. Wegen der Zuschauer-Einbußen durch die Pandemie und weil die DEG auf eigenen Beinen stehen wollte – somit keine finanzielle Unterstützung von den Gesellschaftern erhielt – gab es bei den Düsseldorfern eine Art Neuauflage der „jungen Wilden“. Viele Spieler verließen den Club, dafür holte Sportdirektor Niki Mondt viele Talente, die ihre Chance bekommen sollten. „Gewagt“, nannten dies viele im Umfeld, vor allem, da erstmals seit Jahren wieder der Abstieg eingeführt wurde. Das erklärte Ziel der Rot-Gelben war der Kampf um Rang 10. Das Team schlug sich großartig, gewann Punkte und Sympathien und erreichte schließlich Platz 9. In deiner dramatischen Ersten Playoff-Runde wurden die Nürnberg Ice Tigers in drei Spielen besiegt. Im Viertelfinale bot die DEG dem Favoriten EHC Red Bull München einen großen Kampf, unterlag aber in vier Spielen. Dennoch war für die DEG die Saison 2021/22 ein voller Erfolg!
Nach dieser Eiszeit fand für die Rot-Gelben ein großer Umzug statt. Nach Jahrzehnten an der Brehmstraße zog im Sommer 2022 nun auch die DEG-Geschäftsstelle nach Rath, an die Theodorstraße 180, direkt gegenüber dem „Wohnzimmer“ der Profis auf dem Eis. Die umkämpfte Saison 2022/23 brachte am Ende der Hauptrunde Platz 7. In der folgenden Ersten Playoff-Runde wurden die Löwen Frankfurt souverän in zwei Spielen besiegt, im Viertelfinale war dann aber nach großem Kampf und einigen Verlängerungen Schluss gegen den ERC Ingolstadt. Die Spielzeit 2023/24 brachte dann eine große Enttäuschung und einen großen Erfolg mit sich: Sportlich kam das Team unter dem neuen Chefcoach Thomas Dolak nach zahlreichen Verletzungen von Stammspielern sowie nach einem Fehlstart nur schwer in die Saison. Lange Zeit befand man sich im Kampf gegen den Abstieg. Am Ende erreichten die Rot-Gelben Platz 11 und verpassten damit die Playoffs. Absolut erfreulich dagegen: Mit 8.905 Zuschauern stelle die DEG in dieser Spielzeit einen Düsseldorfer Zuschauerrekord in der DEL auf. Nie zuvor seit 1994 waren so viele Fans zu den Heimspielen geströmt – auch nicht im Meisterjahr 1996.
An diese Emotion wollen die Rot-Gelben anknüpfen. Zur Saison 2024/25 wurde das Team erneut umgebaut und startet mit einer neuen Mannschaft und einem neuen Trainerteam in die neue Eiszeit. HEJA HEJA DEG!