Im letzten Drittel aus der Hand gegeben – 2:4 gegen Nürnberg
Im letzten Drittel aus der Hand gegeben - 2:4 gegen Nürnberg
Zwei Drittel lang sah es gegen die Nürnberg Ice Tigers gut aus für die DEG, doch in den letzten zwanzig Minuten entrissen die Franken den Hausherren mit drei Toren das Spiel. Am Ende unterlag die DEG vor 4255 Zuschauern im PSD BANK DOME mit 2:4 (1:1; 1:0; 0:3).
Schwungvolles erstes Drittel
Kurz nach dem Eröffnungsbully musste Stephen MacAulay nach einem hohen Stock gleich mal auf der Strafbank Platz nehmen. Powerplay, das war in dieser Saison bislang bei beiden Mannschaften keine Stärke. Die Nürnberger ließen die Scheibe zwar passabel zirkulieren, wurden von der DEG aber gut am äußeren Drittelrand gehalten, so dass Haukeland nicht eingreifen musste. Danach enwickelte sich ein schwungvolles Spiel, dem zunächst die Ice Tigers ein wenig mehr ihren Stempel aufdrückten. Eine erste richtig gute Gelegenheit hatte Jakob Ustorf, der nach einem Scheibengewinn schön von Tim Fleischer bedient wurde, aber freistehend an Haukeland scheiterte (8.). Nach gut zehn Minuten zeigte sich die DEG dann aber regelmäßiger vor dem gegnerischen Tor und Niklas Treutle, der selbiges hütete. MacAulay im Slot (11.) und zweimal Schiemenz (12. & 13.) versuchten es noch erfolglos, besser machte es dann Tobi Eder. Nachdem er die Scheibe in der neutralen Zone selbst erobert hatte, ging es schnell zu Harper und von dort mit einem schönen No-Look-Pass zurück zu Eder, der mit der Rückhand zum 1:0 verwandelte (13.). Im Wechsel darauf dann wiederum gute Chancen für die DEG durch Ehl, Eham und Ebner, hier behielt Treutle aber Übersicht und Oberhand. Nun hatten die Hausherren die Partie eigentlich gut im Griff, doch vor der Sirene führte ein verlorener Bandenzweikampf dann doch noch zum Ausgleich. Von Schmölz gelangte der Puck über Sheehy zu MacLeod, der die Scheibe gekonnt mit dem Schlittschuh stoppte und ins Tor bugsierte (19.). Auf der Gegenseite hätte Alex Barta durch einen Rebound nach Harper-Schuss direkt antworten können, verfehlte den Kasten aber letztlich deutlich.
Die ersten Wechsel des Mittelabschnitts gehörten der DEG. Zunächst vergab Fischbuch nach schönem Gogulla-Pass, dann durfte Rot-Gelb nach einer Strafe gegen den Torschützen MacLeod erstmals in Überzahl ran. Aus der numerischen Überlegenheit konnte die DEG bis auf einen sicher von Treutle gehaltenen Barta-Schuss kein Kapital schlagen. Aber auch die nächsten gefährlichen Szenen fanden allesamt vor dem Tor der Ice Tigers statt. Einen schnellen Konter konnten Fischbuch und Gogulla nicht verwerten, weil Blake Parlett den entscheidenden Querpass bockstark verteidigte (25.), wenige Minuten später versuchte es Alex Blank aus spitzem Winkel (27.). Dann allerdings folgte eine Druckphase der Gäste, die der DEG ordentlich zu Schaffen machte. Unterstützt durch den langen Weg zum Wechsel im zweiten Drittel gelang es den Ice Tigers, die DEG tief ins eigene Drittel zu drücken. Die Verteidiger kamen nicht auf die Bank, so dass sie irgendwann stehend k.0. nur noch das nötigste tun konnten, um den Gegentreffer zu verhindern. Irgendwann gelang es Philip Gogulla dann endlich, mit der Scheibe ins gegnerische Drittel zu fahren und den Druck herauszunehmen. Und wie! Von Gogulla ging der Puck erst zu MacAulay, dann zu Eder und der schaltete blitzschnell und sah im Augenwinkel den von der Bank heraneilenden Mikko Kousa. Der Finne brauchte nur noch einzuschieben und bejubelte seinen ersten DEL-Treffer (30.). Das Tempo der Partie blieb hoch, weitere gute Chancen gab es vor allem für Nürnberg. Sheehy traf den Pfosten (34.) und Reimer schoss mittig aus dem Slott knapp rechts am Tor vorbei (36.).
Die Ice Tigers drehen das Spiel
Im letzten Drittel machte Nürnberg von Beginn an Druck und unterstrich deutlich, dass sie hier weiter auf Sieg spielen würden. Schon früh hätte es durch einen Konter von Ustorf zum Ausgleich kommen können, der Youngster wurde aber noch entscheidend von Mikko Kousa gestört (43.). Zunächst hielt die DEG gut dagegen und die Franken möglichst von Haukeland fern. Einige Szenen später aber dann kam Tobi Eder im Zweikampf zu Fall, die Arme der Unparteiischen blieben jedoch unten. In der Folge stimmt die Zuordnung bei der DEG nicht und der Puck gelangte von Weber zu MacLeod, der zum zweiten Mal für seine Mannschaft ausglich (49.). Kurz darauf war MacLeod wieder involviert, diesmal als Assistent für Dane Fox, der den Doppelschlag vollendete. Plötzlich führten die Gäste (51.). Einen schnellen Ausgleich verpasste Stephen Harper mit einem gescheiterten Tunnelversuch gegen Treutle. Die DEG mühte sich, es fiel ihr aber sichtlich schwer klare Chancen zu kreieren. Zunächst jubelten dann wieder die Ice Tigers, die Scheibe war wohl auch im Tor, die Schiedsrichter entschieden aber sowohl auf dem Eis als auch nach dem Studium der TV-Bilder auf Torwartbehinderung durch Schofield. Drei Minuten bot sich der DEG dann noch einmal eine Powerplay-Chance, doch das Special-Team erwischte heute wirklich keinen guten Tag. Selbst mit einem sechsten Feldspieler gelang der Ausgleich nicht. Patrick Reimer machte mit seinem Treffer ins leere Tor alle DEG-Hoffnung auf Punkte zunichte.
Es ist keine einfache Phase gerade, aber es hilft kein Jammern und kein Motzen. Nun steht der spielreiche Dezember vor der Tür mit sehr vielen Gelegenheiten auf Wiedergutmachung. Los geht es am kommenden Wochenende mit dem stets hitzigen Gastspiel am Iserlohner Seilersee (Beginn 19:30 Uhr), am Sonntag gastieren die Schwenninger Wild Wings im PSD BANK DOME (Beginn: 14 Uhr). Die Mannschaft kann jede Unterstützung gebrauchen, Tickets gibt es unter www.degtickets.de.
ff