Mit Kampf und Leidenschaft zum Ausgleich – DEG schlägt München 3:2
Mit Kampf und Leidenschaft zum Ausgleich - DEG schlägt München 3:2
Charaktersieg! Dieses Wort wählte Harold Kreis bei der Pressekonferenz nach dem zweiten Spiel der Viertelfinalserie gegen den EHC Red Bull München. Treffender hätte man es wohl kaum formulieren können. Die gesamte Mannschaft von B wie Barta bis Z wie Zitterbart rieb sich auf, um den zweifelsfrei stark aufspielenden Gästen Paroli zu bieten. Mit Kampf und Leidenschaft und dem hier und da nötigen Glück reichte es vor 6809 lauten (!) Fans zu einem 3:2-Erfolg (0:0; 3:1; 0:1) und damit zum Serienausgleich.
Ausgeglichen und torlos
Zum ersten Mal seit über zwei Jahren konnten die DEG-Fans ihre Mannschaft wieder von den Stehplätzen aus auf dem Eis empfangen. Von Anfang an war dann auch richtig Stimmung in der Bude. Das hatte nicht nur mit dem Geschehen auf den Rängen, sondern auch mit dem auf dem Eis zu tun. Die DEG nahm den Fight mit dem EHC Red Bull München vom ersten Bully weg an und spielte munter auf. Schnell musste Henrik Haukeland im Münchner Kasten die ersten Schüsse entschärfen. Ein frühes Powerplay tat sein übriges dazu, dass die ersten Minuten eher den Hausherren gehörten. Die besten Möglichkeiten hatten Eder am kurzen Pfosten (5.) und Fischbuch nach schickem Zuspiel von MacAulay (6.). Dann rannte erwartungsgemäß aber auch der EHC mehr und mehr an. Der Druck auf die DEG-Verteidigung und auf Mirko Pantkowski nahm stetig zu. Die DEG versuchte nun eher aus einer sattelfesten Defensive heraus auf die sich bietenden Chancen zu warten. Eine solche bot sich plötzlich Brendan O’Donnell nachdem er sich alleine durchs Angriffsdrittel gefriemelt hatte und per Rückhand gefährlich zum Abschluss kam (16.). Zum Ende des ersten Abschnitts folgte dann noch ein erstes Münchner Powerplay, das zwar gefährlich, aber dank guter DEG-Arbeit erfolglos blieb.
Starkes Drittel bringt DEG nach vorn
Was fehlte im ersten Drittel noch zu einer richtig würzigen Playoff-Partie? Richtig, Tore! An denen sollte es dann im zweiten Abschnitt nicht mangeln. Zunächst schien der DEG nicht viel zu gelingen, Fehler im Aufbauspiel waren Schuld, dass in den ersten Wechseln keine rote Linie im Spiel der Gastgeber erkennbar war. Ein bisschen aus dem Nichts klappte es dann aber plötzliich mit dem ersten Tor des Abends. Tobi Eder spielte den Puck von weit außen einfach mal hart in Richtung Tor und fand dort Kapitän Alex Barta, der Henrik Haukeland keine Chance ließ (23.). München musste sich allerdings nicht lange schütteln und hatte in der Folge eine starke Druckphase mit etlichen Großchancen. Ortega hätte bereits in der 27. Minute gut und gerne ausgleich können, vergab aber freistehend vor Pantkowski. Wenig später war es dann aber Gogulla, der die Münchner Bemühungen erfolgreich verwertete. Immer enger waren die Kreise vor dem DEG-Tor gezogen worden und aus einer unübersichtlichen Torraumszene ging Gogulla als strahlender Stocherkünstler hervor, Ausgleich! Nun wurde die DEG aber wiederum wieder mutiger und suchte ihr Heil mehr im Angriffsdrittel. Ein Zuckerpass von Playoff-Topscorer Fischbuch auf MacAulay bescherte der DEG rasch die erneute Führung (34.). Es wurde zunehmend ruppiger auf dem Eis, teilweise sogar ein wenig zu ruppig. EHC-Verteidiger MacWilliam kassierte eine große Strafe wegen Bandenchecks. Das fünfminütige Powerplay bescherte der DEG beste Chancen, doch erst kurz vor MacWilliams Wiederkehr zappelte der Puck im Netz. Alex Barta hatte durchgeladen, Haukeland schlechte Sicht: 3:1 DEG. Was ein Drittel der Jungs.
Führung mit Mann und Maus verteidigt
Es bedurfte keines Propheten, um das Drehbuch für die letzten 20 Minuten zu erahnen. München kam mit Wut im Bauch und warf alles nach vorne, die DEG musste mit Mann und Maus und Pante verteidigen. Zunächst aber eine Schrecksekunde: nach einem harten Zweikampf blieb Daniel Fischbuch auf dem Eis liegen, konnte aber nach kurzer Behandlung an der Bande wieder ins Spiel eingreifen. So gab es nun Wechsel für Wechsel bajuwarische Angriffe zu bestaunen. Rot-Gelb brachte aber immer wieder einen Schläger dazwischen und wenn es dann doch einmal richtig gefährlich wurde, wuchs Pante über sich hinaus. Erst stark gegen Tiffels (47.), dann fast noch stärker gegen Ortega (49.) sicherte er den doppelten Vorsprung. Nach einem sehenswerten Rückhandpass von Parkes auf Redmond, konnte dann aber auch Pante nichts mehr machen, der EHC verkürzte. Nun wurde es natürlich noch heißer, doch die Uhr tickte erst einmal weiter runter ohne Gästetor. Don Jackson entschied sich schon zweieinhalb Minuten vor Ende der Partie für den sechsten Feldspieler, doch obwohl die Schüsse hagelten, brachte die grandios kämpfende DEG den Sieg über die Zeit.
Durch diesen couragierten, kämpferischen und leidenschaftlichen Auftritt vor entfesselten Fans hat die DEG tatsächlich den Ausgleich in dieser Viertelfinalserie geschafft, die nun mehr zu einer best-of-three-Serie geschrumpft ist. Am Gründonnerstag folgt Spiel 3 in der bayerischen Landeshauptstadt, am Ostersamstag um 17 Uhr, das steht nun fest, folgt ein weiteres Playoff-Heimspiel im PSD BANK DOME. Kommt zuhauf, diese Mannschaft hat es sich wirklich verdient.