Nichts für schwache Nerven! – DEG schlägt Berlin 5:4 n.V.
Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt: Die Düsseldorfer EG feierte ihren ersten Heimsieg der Saison. Doch gegen die starken Eisbären Berlin sah es erst nach einer düsteren Angelegenheit, dann nach einem Abend der verpassten Chancen aus. Den hatten letztlich die Gäste aus Berlin, weil sich die im letzten Drittel steigernde DEG noch den Ausgleich schaffte und in der Verlängerung zum 5:4 (1:3; 0:0; 3:1; 1:0)-Sieg kam.
Furiose Eisbären
Die Partie begann schwungvoll, die DEG kam gleich zu zwei guten Chancen. Daniel Fischbuch legte von der linken Seite den Puck ab zu Olimb, der sofort abzog (1.). Nur Augenblicke später setzte Jerome Flaake Maxi Kammerer in Szene (2.). Mathias Niederberger im Tor der Gäste war zwei Mal zur Stelle. Was dann folgte, war eine Machtdemonstration der Eisbären Berlin. Die Mannschaft von Serge Aubin war schnell auf den Kufen, scheibensicher und brachte die Rot-Gelben so mächtig ins Schwitzen. Ein ums andere Mal zockten sich die Berliner in sehr gute Schusspositionen. In Überzahl konnte sich Matt White auf Höhe der Grundlinie links neben dem Tor lange überlegen, was er mit der Scheibe machen will. Den klugen Pass an den Rand des rechten Bullykreises zu Kris Foucault verwandelte dieser an Mirko Pantkoswki im DEG-Tor vorbei zur Gäste-Führung (5.). In einer der vielen Druckphasen der Berliner setzte White die Scheibe an den linken Pfosten und scheiterte Giovanni Fiore mit einem Schuss aus dem Slot (13.). Dann aber war Pierre-Cedric Labrie zur Stelle und staubte zum 0:2 ab (14.). Mit einem weiteren Überzahltreffer schraubten die Gäste ihre Führung in die Höhe, Marcel Noebels traf mit einem trockenen Schuss aus halbrechter Position in die kurze Ecke (16.). So schien es mit der DEG schnell dahin zu gehen. Doch auf einmal waren die Rot-Gelben wieder im Spiel, nachdem sie sich im Drittel der Eisbären festgespielt hatten, Berlin die Scheibe nicht wegbekam, Nicholas B. Jensen die Scheibe von rechts in die Mitte lupfte und Flaake sie mit seinem Schläger (regelkonform) aus der Luft ins Tor fischte (18.). Als dann auch noch zwei Eisbären innerhalb weniger Sekunden auf die Strafbank mussten, bot sich die große Chance, noch näher ranzukommen. Doch 114 Sekunden in doppelter Überzahl brachten keinen weiteren Treffer.
Marcel Noebels mit dem 0:3 – Alle Bilder: Birgit Häfner.
Keine Tore im Mitteldrittel
Im Mittelabschnitt zeigten sich die Berliner weiterhin in Spiellaune und diktierten mit ihren schnellen und sicheren Pässen das Geschehen. In zwei weiteren Powerplays ließen sie die Chance zur Vorentscheidung allerdings verstreichen. Mit zwei Fouls innerhalb kurzer Zeit brachten sich die Gäste sogar abermals in die Bredouille. Doch wie schon im ersten Drittel verpasste es die DEG, aus der (diesmal 68-sekündigen) doppelten Überzahl Kapital zu schlagen. Das Spiel mit zwei Mann mehr war insgesamt zu statisch. Die beste Chance hatte Kammerer, doch seinen Schuss aus spitzem Winkel parierte Niederberger in der bedrohten kurzen Ecke mit der Fanghand (35.). So blieb es nach 40 Minuten beim 1:3.
Zurück an alter Wirkungsstätte: Mathias Niederberger.
Dann passierte „Eishockey“
Das dritte Drittel war eine wilde Achterbahnfahrt der Eishockey-Gefühle. Nach nur neun Sekunden mit einem Spieler mehr aus dem Eis zappelte die Scheibe nach einem Kracher von Jensen im Netz der Gäste (44.). Etwas mehr als drei Minuten später war die Euphorie durch einen platzierten Schuss von Mark Zengerle vom linken Bullypunkt in den Winkel (48.) schon wieder im Keim erstickt. Knapp zehn Minuten vor Schluss aber war die DEG erneut dran. Johannes Johannesen hatte den Puck aus der Distanz aufs Tor geschlenzt, Niederberger überragend gegen Flaake gehalten, doch Kammerer entscheidend nachgesetzt (51.). Dann spielte Frank Hördler einen fatalen Querpass durch das eigene Drittel, der auf der Kelle von Matt Carey landete, der den wiederum Puck umgehend mit der Rückhand zu Kenny Olimb legte. Dieser wartete noch kurz und verwandelte dann eiskalt (54.). Alexander Karachun traf noch den Pfosten (57.), ehe es in die Verlängerung ging. In der hatte die DEG das glücklichere Ende für sich. Jensen und Torschütze Kammerer besorgten im Zusammenspiel den Zusatzpunkt. Ein Assist ging an Torhüter Pantkowski (62.).
Jensen und Kammerer bejubeln den Siegtreffer.
Weiter geht es für die DEG schon am Mittwoch. Dann steht das Auswärtsspiel bei den Grizzlys Wolfsburg an (Spielbeginn ist um 18:30 Uhr).